Die ersten Handgriffe im Jahr

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Es geht mal wieder rasend schnell. Vor zwei Wochen hatten wir noch knackige Kälte und schneebedeckte Landschaft, die Böden mehrere Zentimeter tief gefroren. Der Natur hat's sicherlich gut getan. Eine schneidend kalte Luft, aber durch die geringe Luftfeuchtigkeit nicht unangenehm.

Wunderbares Wetter für einen Winterspaziergang. Alles vorbei und schon bald wieder vergessen. Es "riecht" schon fast nach Frühling.

Beim Rundgang über die Bienenstände haben wir heute die ersten blühenden Weidenkätzchen gesichtet. Und das waren nicht nur ein paar vereinzelte Kätzchen, die Weide war schon deutlich aufgeblüht. Für den 31. Januar doch ein recht früher Blühbeginn. Die Pollenwürstchen an der Hasel sind ja schon seit einigen Wochen zu sehen, stehen bei einigen Pflanzen schon in der Vollblüte.

Wirft man einen Blick in den Phänologischen Kalender des DWD (Deutscher Wetterdienst), dann fängt die Hasel im vieljährigen Mittel erst gegen Mitte Februar an zu blühen. Für die Weidenkätzchen wird in einschlägiger Literatur März bis Mai als Blühzeit angegeben, einzelne Sorten allerdings bereits ab Februar. Die Klimaerwärmung lässt grüßen - wobei wir ja mit dem Blick zurück (...siehe oben) eigentlich keinen warmen Winter hatten. Seltsam.

Wir konnten beim Blick unter die Holzdeckel feststellen, dass die meisten unserer Völker bereits kräftig in Brut gegangen sind. Man erkennt dies an der "Tropfsteinhöhle", die sich an der Klarfix-Folie bildet - aufsteigende Wärme und kondensierte Feuchtigkeit bilden jede Menge Wassertropfen an der Unterseite der Folie. Ein eindeutiges Zeichen, dass Brut gewärmt wird. Das schöne dabei ist, dass man für diese Kontrolle nicht die Folie anheben (Wärmeverlust !) und das Volk nur minimal stören muss.

Beobachtet man noch einige Zeit das Flugloch, dann wird einem auffallen, dass Bienen mit Pollenhöschen angeflogen kommen (...halbwegs annehmbare Temperaturen über ca. 10°C vorausgesetzt). Frisches Futter für die Larven.

Wenn dieses Stadium erreicht ist, dann legen wir bei unseren Völkern die Filzmatten zur besseren Isolation in die Holzdeckel und schließen den offenen Gitterboden mit dem Schieber. Damit soll es den Bienen einfacher gemacht werden, die Brutnest-Temperatur im Stock zu erhalten.

Bei "normalem" Witterungsverlauf hält man die Bienen jetzt nicht mehr davon ab Brut zu pflegen. Nur bei starkem Kälteeinbruch würden sie jetzt noch die Brutaktivität unterbrechen. Und wenn man sie nicht mehr vom Brüten abhalten kann, dann sollte man ihnen helfen die Brutnest-Temperatur zu halten.

Auch sollte man jetzt eine Wassertränke in der Nähe der Völker aufstellen. Es hilft den Wasserholerinnen, wenn sie bei kühlem Wetter wieder schnell Nachhause kommen. Die Wassertränke sollte aber nicht in der Einflugschneise stehen, da sonst die Gefahr von Verschmutzung durch die Bienen besteht. Ein sonniger, windgeschützter Platz ist ideal.

Hat man diese Maßnahmen umgesetzt, dann bleibt nur noch die Kontrolle des Futtervorrats. Die Beute kurz hinten angehoben zeigt einem schnell, ob noch Vorrat vorhanden ist. Die Brut auf Temperatur zu halten kostet unglaublich viel (Heiz-) Energie und der Futtervorrat schmilzt dabei dahin, wie Schnee in der Sonne. Wobei wir damit wieder beim Anfang dieser News wären  ;-)

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